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1. Für Mittelklassen - S. 40

1887 - Berlin : Gaertner
— 40 — den Steppen führen sie ein förmliches Nomadenleben; am Rande des Gebirges treiben sie Weinbau, vorzüglich in der Gegend der Stadt T o k a y an der Theiß, und im fruchtbaren Tieflande Ackerbau. Die Hauptstadt des Landes ist Ofen-Pest a. d. Donau. Auch die großenteils deutschen Landschaften Böhmen und Mähren, auf dem böhmisch-mährischen Berglande, gehören zu Österreich. Die Hauptstadt von Böhmen ist Prag an der Moldau. Die Böhmen treiben viel Gewerbe und Handel und haben große Anlage und Neigung für Musik. Die Hauptstadt von Mähren ist Brünn a. d. Schwarza. Die Königreiche Bayern und Württemberg liegen auf der gleichnamigen Hochebene, zu beiden Seiten der Donau. Ackerbau, Weinbau und Viehzucht sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner. Die Hauptstadt von Bayern ist München an der Isar, die von Württemberg Stuttgart am Neckar. Das Königreich Sachsen liegt auf der fächsichen Hoch- ebene und in der deutschen Tiefebene, zu beiden Seiten der Elbe. Man kann es das Land der Gewerbe nennen. Die Haupt- stadt ist Dresden an der Elbe, und nordwestlich von der- selben liegt die wichtige Handelsstadt Leipzig. Die Republik Frankreich liegt im französischen Hoch- und Tieslande wie auf dem West- und Südabhang der West- alpen. In den Provinzen Champagne und Burgund wird wie im Gebiet der Garonne viel Wein gewonnen, und am mittelländischen Meere entlang wachsen Südfrüchte, Feigen und Ölbäume (in der Provence). Die Hauptbeschäftigung der Franzosen ist derjenigen der genannten deutschen Völker gleich. Die Franzosen wirken durch ihre Sprache, ihre gesell- schaftlichen Sitten und ihre Mode bedeutend auf die übrigen europäischen Völker ein. Die Hauptstadt Paris an der Seine hat über 2 Millionen Einwohner und ist die größte Stadt auf dem europäischen Festlande. Das Königreich Belgien liegt größtenteils im germa- nischen Tieflande und hat eine dichtwohnende betriebsame Be- völkerung. Hauptstadt Brüssel und bedeutende Handelsstadt Antwerpen a. d. Scheide. 1. Nennt einige Handelsgegenstände, welche wir aus der Schweiz und aus Frankreich erhalten! 2. Nennt unter den bekannten deutschen Städten a) die Freistädte, b) die wichtigsten Handelsstädte, c) die Seestädte! 3. Ordnet die in den"m 13 und 14 genannten Städte nach den Staaten!

2. Geschichte des Altertums - S. 61

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Griechenland im perikleischen Zeitalter. 61 Aber als in der Schlacht bei K o r o n e a in Vöotien im Jahre 447 eine Kownea athenische Heeresabteilung durch einen Überfall aufständischer Böoter vernichtet wurde, fielen nicht nur die mittelgriechischen Landschaften und Euböa wieder ab, sondern es zog ein spartanisches Heer heran. Da bestach Perikles den spartanischen König Pleistoanax und seinen Ratgeber durch eine Geldsumme, die er nachher unter der Bezeichnung elg io öeov (für notwendige Ausgaben) verrechnete. Dann besiegte er die Euböer und verteilte einen Teil des Landes an athenische Ansiedler {x^qovxoi). Aus die Wiederherstellung seiner Landmacht dagegen mußte Athen verzichten. Mit den Spartanern wurde im Jahre 446 einm^ng--Friede aus 30 Jahre geschlossen. 446. Griechenland im perikleischen Zeitalter. § 46. Wirtschaftliche Zustände. Den Perserkriegen war ein gewaltiger wirtschaftlicher Aufschwung von Hellas gefolgt. Während der Getreidebau nicht mehr imstande war die steigende Bevölkerung Ackerbau zu ernähren und daher eine starke Einfuhr von Getreide aus den Ländern am Pontos Euxeinos notwendig wurde, brachten Ö l - und Weinbau guten Ertrag. Es herrschte ein reges gewerbliches Leben; an Gewerbe, die Stelle der Eigenwirtschaft früherer Jahrhunderte war eine ausgedehnte Arbeitsteilung getreten. Zahlreiche freie Handwerker waren in den verschiedensten Berufen tätig; nicht wenige von ihnen arbeiteten für den Export; viele fanden Beschäftigung bei den öffentlichen Arbeiten, insbesondere bei den großen Tempelbauten auf der Akropolis. Gar mancher dieser Handwerker hielt sich einige Sklaven; insbesondere die Großindustrie arbeitete zwar ohne Maschinen, aber mit Dutzenden von gekauften unfreien Arbeitern. So mehrte sich die Zahl der Sklaven. Die Gesamtbevölkerung von Attika betrug bei Beginn des peloponnesischen Krieges etwa 170 000 Vollbürger und 40 000 Metöken (vgl. §33); die Zahl der Sklaven darf auf mehr als 100 000, also auf etwa zwei Drittel der Zahl der Vollbürger geschätzt werden. Zugleich entwickelte sich immer mehr der Handel. Die Kauf- Handel, leute wagten viel bei der Unsicherheit der Meere, der Mangelhaftigkeit der Schiffahrt, dem Fehlen des Kompasses, der Leuchttürme usw.; aber dafür winkte ihnen ein hoher Gewinn. Es mehrte sich die Menge des umlaufenden Geldes; daher sank der Zinsfuß, wenn er auch noch immer verhältnismäßig hoch blieb (12 %), während die Preise stiegen, und der Gebrauch des Geldes als Tauschmittel wurde immer allge-

3. Geschichte des Altertums - S. 62

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
62 Griechische Geschichte. meiner. Der wirtschaftliche Mittelpunkt von Hellas wurde nunmehr Men als Athen. Der P e i r a i e us war jetzt der größte Handelsplatz des Mttelpunkt. östlichen Mittelmeeres; dort wurde das politische Getreide aufgestapelt; Rohstoffe wie gewerbliche Erzeugnisse, Gegenstände des notwendigen Bedarfs wie Luxuswaren strömten dort zusammen, während Öl, Toll-, Metall- und andere Waren von Attika nach fremden Gegenden verfrachtet wurden. x , pelaonn. § 47. Politische Zustände. In politischer Beziehung war an Stelle athen!' Bund. früheren Nebeneinander vieler Stadtstaaten die Spaltung Griechenlands in zwei Staatenbünde getreteu. In dem peloponnesischen Bunde überwog das Dorertum, während der athenische vorwiegend ionische Gemeinden umfaßte; jener stand unter dem beherrschenden Einfluß eines Militär- und Ackerbaustaates, dieser wurde von einem Handelsstaat geleitet, hatte starke Handelsinteressen und eine starke Seemacht; jener vertrat das Prinzip der aristokratischen Verfassung, dieser das der Demokratie, politischer ®er peloponnesische Bund war ziemlich lose organisiert, desto Mittelpunkt, straffer der athenische. Athen besaß zunächst die unbedingte Kriegs-hoheit, da die Bundesstädte mit Ausnahme einiger größeren Inseln es vorgezogen hatten, gegen eine jährliche Geldzahlung von der Stellung von Schiffen entbunden zu werden, und daher Athen über die von ihm fast allein aufgestellte Flotte frei verfügte. Es besaß zugleich die F i n a n z h o h e i t, da es über die Verwendung der Bundeseinkünfte, die auf 600, später auf 1000 Talente (5,4 Mill. Mark) erhöht wurden, allein bestimmte. Es besaß die G e r i ch t s h o h e i t, da die Bundesgenossen genötigt wurden, alle bedeutenderen Prozesse vor das athenische Volksgericht zu bringen. Es besaß endlich die alleinige politische Leitung des Bundes und hielt sie mit Strenge fest; Städte, die sich der athenischen Herrschaft zu entziehen suchten, wie Naxos, Thasos und nachher Samos, wurden mit Gewalt unterworfen und ihr Gebiet an athenische Ansiedler (Kleruchen) verteilt. So waren die Bundesgenossen (ovjujuaxoi) zu Untertanen {vjirjxooc) geworden, und man durfte von einem athenischen Reich {ägxr] t&v ’A&rjvatoov) sprechen. Athen war, wie der wirtschaftliche, so auch der politische Mittelpunkt eines großen Teiles von Hellas. geistig«8 § 48. Die Blüte der Literatur. Zugleich aber wurde damals Mittelpunkt. Athen der geistige Mittelpunkt, die Bildungsstätte Griechenlands

4. Geschichte des Altertums - S. 42

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
42 Griechische Geschichte. Kyme.kyme (Cumä) in Campanien, die Mutterstadt bort Neapolis, wichtig durch seinen Einfluß auf die Kultur Mittelitaliens und Roms, das von dort z.b. die Schrift erhielt. — In Südgallien gründeten Massalia. Phokäer M a s s a l i a. Von hier aus haben die Kelten die Schrift, den Wein- und Ölbau empfangen. Auch an der spanischen Küste haben die Massalioten Niederlassungen gegründet; ein Massaliot war Pytheas, der zu Alexanders Zeit zuerst die Küste Germaniens erreichte. In Afrika ist neben dem ägyptischen Naukratis die Fünfstadt von Kyrene. K y r e n e zu erwähnen, wohlhabend durch die Fruchtbarkeit seiner Fluren und durch Karawanenhandel. Im Norden des ägäischen Meeres haben besonders die Chalkidier Chalkidike.auf der erzreichen, dreizackigen Halbinsel, die nach ihnen Chalkidike genannt wurde, über 30 Städtchen angelegt; dort lag auch das von den Korinthern gegründete Potidäa; weiter östlich Abdera, das dwproponw „Schilda" der alten Welt. Unter den Kolonien an der Propontis ragten tos Euxjnos° das milesische Kyzikos und das von Megarern angelegte Byzanz hervor, an dem prachtvollen Hafen des goldenen Horns in äußerst günstiger Welthandelslage gegenüber dem früher gegründeten C h a l -k e d o n gelegen. Die Kolonien an dem Pontos Euxeinos, dem gastlichen Meere, wie man das anfangs durch seine Stürme und wilden Anwohner verrufene schwarze Meer bald nennen durfte, stammten fast sämtlich von Milet, das 80 Städte gegründet haben soll: S i n o p e und Trapezunt waren die wichtigsten an der Südküste, P a n t i -k a p a i o n und P h a n a g o r i a an der Nordküste, die bald durch ihre Getreideausfuhr große Bedeutung für das kornarme Griechenland gewannen. Wirtschaftliche, geistige iitib politische (tutmirfhmg tit der zweiten Hälfte des griechischen Mittelalters. § 30. Wirtschaftliche und geistige Entwicklung. Während die Kolonisation die griechische Kultur über einen großen Teil der Mittelmeerküsten trug und auf die eingeborenen Völker allenthalben bedeutenden Einfluß ausübte, entwickelte sich das wirtschaftliche Seehandel. L e b 6 n in gewaltiger Weise. Es entstand ein lebhafter Seehandel, dessen Bereich sich vom Asowschen bis zum Tyrrhenischen Meere, von Ägypten bis Südgallien und Spanien erstreckte. Die verschiedenen Landschaften tauschten ihre Erzeugnisse untereinander aus, ebenso Rohstoffe, z.b. Getreide, Wein und Öl, Erze, Fische, wie gewerbliche Er-

5. Geschichte des Altertums - S. 143

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Staat und Wirtschaft. 143 Italien ein Land' des Großgrundbesitzes, der Latifundien; die Dörfer wurden immer weniger, es begann die Verödung Italiens. Da Latifundien, der Getreidebau nicht die Kosten deckte, gingen die großen Besitzer teilweise zum Öl- und Weinbau, noch öfter zur Weidewirtschaft über. Weite Gebiete, in denen bisher Ackerbau getrieben worden war, wurden in Viehtriften verwandelt; als Hirten dienten Sklaven. Damit stand in Zusammenhang, daß auch die Zahl der Wehrpflichtigen abnahm (vgl. § 120). In Rom strömte eine immer größere Menge besitzloser Leute zusammen, die als Proletarier von der Proletariat. Hand in den Mund lebten und auch in der Industrie keine Beschäftigung fanden, da diese unfreie Arbeiter verwandte. Die Zahl der Sklaven nahm in gewaltigem Maße zu. Sie stammten aus deu Sklaven, barbarischen Ländern des Nordens, aus den Reichen des Orients, aus Afrika; Kriege wurden geführt, um Sklaven zu gewinnen, der Sklavenfang und Sklavenhandel wurde ein sehr einträgliches Geschäft, auf dem Markt zu Delos sollen manchmal 10 000 Sklaven an einem Tage verkauft worden sein. Ein nicht geringer Teil von ihnen wurde zu häuslichen Dienstleistungen verwandtx); ein anderer diente zum Hüten der Herden auf den Weidetriften; besonders zahlreiche Sklaven beschäftigte die Großindustrie, die billige Arbeitskräfte brauchte; endlich ließ man auch vielfach Sklaven zu Gladiatoren ausbilden, um sie in den öffentlichen Spielen auftreten zu lassen. § 115. Das geistige Leben. In derselben Zeit, wo Rom in die engsten Beziehungen zum Auslande trat, wo sich der nationale römische Staat zum Weltreich und die nationale Wirtschaft zur Weltwirtschaft umbildete, entstand die römische Literatur, die von vornherein Poeste. auf das stärkste vom Auslande, d. h. von Griechenland beeinflußt wurde. Der erste römische Dichter war ein Grieche, ein Freigelassener, Livius Andronikus, der im dritten Jahrhundert v. Chr. lebte, griechische Dramen lateinisch bearbeitete und die Odyssee im satur-nischen Versmaß übersetzte?) Aus Campanien stammte N ä v i u s , der im ersten punischen Kriege diente und diesen in einem Epos besang, das ebenfalls in Saturniern verfaßt war?) Ihm folgte E n n i u s, der 1) Horaz hat auch in einer Zeit, in der er sich selbst als wenig begütert bezeichnet, drei Sklaven zu seiner Bedienung. 2) Der erste Vers lautete: Virum mihi, Camena, msece versütum. 3) Er war ein Demokrat, der das vornehme Geschlecht der Meteller mit dem Verse angriff: Fato Metelli Romai consules sinnt; worauf jene antworteten: Malum dabunt Metelli Naevio poetae.

6. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 47

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrichs des Trotzen Jugend. 47 Wie er auf stetige Vermehrung der Bevölkerung bedacht war, Handwerker jeder Art unter mancherlei Begünstigungen in sein Land rief, Auswanderung dagegen als Desertion auf das strengste verbot, so war er andererseits bemüht, das Geld im Lande zu behalten; Waren, die in Preußen erzeugt werden konnten, sollten nicht aus dem Auslande bezogen werden. So schloß er denn zum Schutze des einheimischen Gewerbes eine Reihe Gewerbe, fremder Fabrikate aus, andere belegte er mit hohen Einfuhrzöllen. Zum Besten der märkischen Tuchindustrie verbot er die Ausfuhr von Wolle, ebenso das Tragen ausländischer Kleiderstoffe. Den Binnenhandel, z. B. auf Elbe und Oder, beförderte er, während er die Kolonie Groß-Friedrichsburg verkaufte. Höhere Bildung blieb ihm ebenso fremd wie der Gedanke der Freiheit der Wissenschaft; den Hallischen Philosophen Wolff wies er aus Preußen aus, weil seine Lehre staatsgefährlich sei. Dagegen erkannte er den Nutzen des elementaren Unterrichts: er hat die Schulpflicht für die Kinder vom Allgemeine Schulpflichl. sechsten bis zum zwölften Jahre eingeführt und eine Menge von Volksschulen auf dem Lande gegründet. Am 31. Mai 1740 starb der König, der schon seit Jahren an der Gicht gelitten hatte, zu Potsdam. 6. Das Zeitalter Friedrichs des Großen. 1741—1786, Friedrichs des Groften Jugend. § 42. Friedrich wurde am 24. Januar 1712 im Berliner Schlosse ge- ^Januar boren. Seine Mutter war eine welfische Prinzessin, Sophiedorotheci von Hannover. Seiner Erziehung, die einem wegen seines hugenottischen Jugend. Glaubens aus seinem Vaterlande ausgewanderten Franzosen, Duh an de Jandun, und zwei Offizieren, dem bejahrten General Grafen Fincken-stein und dem Obersten von Kalkstein, anvertraut wurde, legte der königliche Vater eine Instruktion zugrunde, wonach er zu einem guten Christen, zu einem guten Wirte und zu einem tüchtigen Soldaten erzogen werden sollte. Indessen entwickelte sich in dem Kronprinzen bald eine seinem Vater sehr unerwünschte Neigung zur schönen Literatur, zur Musik, besonders dem Flötenspiel, und zum verfeinerten Genuß des Lebens, während er gegen die militärischen Übungen einen entschiedenen Widerwillen

7. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 61

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrichs des Großen Regententätigkeit. 61 möglich, die Offiziersstellen und den größten Teil der höheren Beamtenstellen bor. Er tmr ferner darauf bedacht, den Gewerbe und Handel treibenden Gewerbe. Bürgerstand möglichst zu fördern. Das Endziel seiner Gewerbepolitik war, die Manufakturen zu vermehren, damit „das Geld nicht aus dem Lande geht und das Land nicht verarmt", und damit sein Volk lernte, was es bedurfte, selbst herzustellen. Während er die märkischeund schlesische Tuchfabrikation und die schlesische Leineweberei begünstigte, suchte er zugleich, die Seidenweberei und die Zucht des Seidenwurms im Lande einzubürgern. Fabrikgründungen unterstützte er vielfach durch Geldzuschüsse und Erteilung von Monopolen. Die von einem Privatmann in Berlin gegründete Porzellanfabrik erwarb er für den Staat. Für eine große Zahl fremder gewerblicher Erzeugnisse wurde die Einfuhr untersagt, oder sie wurde durch sehr hohe Schutzzölle erschwert. Von besonderer Bedeutung war der Aufschwung, den unter diesem König der Bergbau nahm. Für den Handel trat er mit voller Würdigung seiner Bedeutung Handel, ein und gründete ein Handelsministerium als Abteilung des Generaldirektoriums. Er baute den Fnrowkanal und den Plaueschen Kanal und schuf so für die aus dem Elbgebiet stammenden Waren eine nähere Verbindung mit dem Ausfuhrplatze des Odergebietes, Stettin, für dessen Entwickelung er zugleich durch Schiffbarmachung der Swine und Anlegung des Hafens Swinemünde sorgte. Durch den Netzekanal ferner verband er Oder und Weichsel. In Emden wurden unter seinem Schutze Handelsgesellschaften für den asiatischen Handel gegründet, die im Siebenjährigen Kriege freilich ihre Tätigkeit einstellten. Für den Geldverkehr errichtete er die preußische Bank und die Seehandlung. § 52. Verwaltung, Recht, Heer. Von dem Beamtentum, das den Verwaltung. König bei seiner rastlosen, das Kleinste wie das Größte umfassenden Regententätigkeit unterstützte, forderte er unbedingten Gehorsam, die größte Pflichttreue und Arbeitsfähigkeit. Sich selbst betrachtete er im Sinne des aufgeklärten Absolutismus als premier domestique de l’Etat; an Voltaire schrieb er: 11 n’est pas näcessaire que je vive, mais bien que j’agisse. Unaufhörlich prüfte und beaufsichtigte er die Einzelheiten der Verwaltung mit der größten Sach- und Personenkenntnis. Er führte ein durchaus persönliches Regiment; auch seine Minister waren nur die ausführenden Werkzeuge seines Willens. Seine Finanz-Mnanzen. Verwaltung war äußerst sparsam. Für sich und seinen Hofhalt brauchte er wenig. Die Staatseinnahmen wurden allmählich gesteigert und be-

8. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 226

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
226 Übersichten zur Staats- und Wirtschaftskunde. der deutschen Territorialstaaten, die brandenburgische Kontribution, die Taille des ancien r6gime, die heutige preußische (den Gemeinden überlassene) Grund- und Gebäudesteuer. Die Gewerbesteuer, die heute in Preußen ebenfalls den Gemeinden zugute kommt. 2. die Einkommensteuer; z. B. in Athen (ctgyoga) Rom (tributum) und im heutigen Preußen (in Verbindung mit einer das Vermögen treffenden Ergänzungssteuer), b) indirekte Steuern, bei denen der Steuerzahler nicht der Steuerträger ist: Zölle (Finanz- und Schutzzölle) und Verbrauchsabgaben. Vgl. die vom Großen Kurfürsten geschaffene Akzise, die Regie Friedrichs des Großen und die indirekten Abgaben des heutigen Deutschen Reichs. 5. Die Produktion. 1. Die Faktoren der Produktion: a) die Natur; b) die menschliche Arbeitskraft (in physischem, geistigem, sittlichem Sinn); c) das Kapital, d. H. im weitesten Sinne das zu weiterer Produktion aufgesparte Produkt menschlicher Arbeit. Auf minder entwickelten Kulturstufen überwiegt die Arbeit als Produktionsfaktor; auf höheren Kulturstufen pflegt das Kapital eine überwiegende Geltung zu gewinnen (kapitalistische Produktion). 2. Die Zweige der Produktion: a) die Urproduktion, welche Rohstoffe erzeugt (Ackerbau, Viehzucht, Bergbau usw.); b) die Gewerbe der Stoffveredelung (Handwerk, Industrie); c) der Handel, welcher die wirtschaftlichen Güter verteilt und dadurch auch seinerseits werterhöhend wirkt. 6. Die Wirtschaftsstufen. 1. Die Zeit der Naturalwirtschaft. In diesem Zeitalter erzeugt jede Einzelwirtschaft im wesentlichen selbst, was sie bedarf. Der Handel hat daher einen beschränkten Umfang und vollzieht sich zumeist in der Form des Tauschhandels. Das Edelmetallgeld ist entweder überhaupt noch nicht bekannt oder spielt als Tauschmittel nur eine untergeordnete Nolle.

9. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 232

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
232 Übersichten zur Staats - und Wirtschastskunde. 11. Der Handel. Die ursprüngliche Form des Handels ist der Tausch. Die Erfindung des Metallgeldes (in Vorderasien im Laufe des zweiten Jahrtausends b. Chr.) und der Münzprägung (durch die Lyder) förderte den Handel im höchsten Maße. Einen weiteren Fortschritt bildet die Ausbildung des Kreditwesens. Dessen Träger sind heute die Banken; sie wurden zuerst in Oberitalien ausgebildet und gingen born Geldwechselgeschäft aus; ihre Tätigkeit besteht heute borzugsweise in der Aufbewahrung und Nutzbarmachung anbertrauten Geldes, Vermittelung bort Geldzahlungen (Giroberkehr), An- und Verkauf von Wechseln, Gewährung bort Darlehen, Aushilfe mit Geldsurrogaten (Banknoten) in Zeiten eines erhöhten Bedarfs an Umlaufsmitteln. Im Zeitalter der Eigenwirtschaft ist der Handel beschränkt auf Luxuswaren, Metalle, Salz und bergt. Nachdem sich in Vorderasien zuerst ein internationaler Handel von größerer Bedeutung entwickelt hat, gewinnt das Mittelmeer für den Handel und die Kultur die größte Bedeutung (Phöniker, Karthager und Etrusker, Griechen, Römer); in dem römischen Kaiserreich entsteht ein Welthandelsgebiet, das bort Britannien bis zum Euphrat reicht und mit Süd- und Ostasien Beziehungen hat. Durch den Einbruch der Germanen werden große Teile des Abendlandes auf die Stufe der Naturalwirtschaft zurückgeworfen, während andrerseits ein arabisch-mohammedanisches Handelsgebiet entsteht. Im späteren Mittelalter steht ein italienisch-lebantini-scher Mittelmeerhandel neben dem hansisch-nordeuropäischen Handel. Seit den großen Entdeckungen zu Beginn der Neuzeit gewinnt der ozeanische Handel eine überragende Bedeutung. Auf eine spanisch-portugiesische Periode folgt die kommerzielle Vorherrschaft der Niederländer; in dem darauf entstehenden Wettkampfe zwischen Engländern und Franzosen tragen erstere den Sieg dabon und gewinnen für längere Zeit die Herrschaft auf den Meeren, die sie erst in neuester Zeit mit den Deutschen, Franzosen, Nordamerikanern und anderen Völkern teilen müssen. 12. Die Kolonien. Die wichtigsten Gründe für Anlegung von Kolonien sind: 1. relatibe Überbölkerung des Mutterlandes (Einengung des Nahrungsspielraums), welche den Wunsch nach höherem Arbeitsertrag und einer gesicherten wirtschaftlichen Existenz erweckt;

10. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 182

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
182 Das Zeitalter d. Zerstörung d. alten Reichs u. d. Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums. nach Anlage verlangenden Kapitalien, welche infolge der beschleunigten Zahlung der französischen Milliarden eintrat, dazu das plötzlich gewachsene Vertrauen auf die eigene Leistungsfähigkeit und andere Ursachen riefen damals eine ungeheure Unternehmungslust hervor, die sich in wilder Spekulation, schwindelhaften „Gründungen", übermäßigem Börsen-1873. spiel äußerte, bis der große „Krah" eintrat, der zahllose Vermögen vernichtete und viele Arbeiter ins Elend stürzte. Nachdem sich aber die deutsche Industrie von diesen Schlägen erholt hatte, nachdem sie ferner unter den Schutz eines nationalen Wirtschaftssystems getreten war, hat sie einen Aufschwung genommen, der Deutschland zu der Stellung der zweiten Industrie- und Handelsmacht der Welt erhoben hat, so daß es auf wichtigen Gebieten des Welthandels selbst England ernstliche Konkurrenz macht. Der Wert des Außenhandels ist von 1895 bis 1911 um mehr als das Doppelte gewachsen?) Die deutsche Seehandelsflotte nimmt unter den Handelsflotten der Erde nach ihrer Tragfähigkeit ebenfalls die zweite Stelle ein?) wenn sie auch von der englischen weit übertroffen wird. 1) Der Wert der deutschen Einfuhr und Ausfuhr betrug Einfuhr Ausfuhr Summa des Außenhandels 1895 4120 Mill. 3317 Mill. 7 437 Mill. 1911 9705 „ 8106 „ 17 811 „ Am Gesamtaußenhandel der wichtigsten Kulturstaaten waren 1909 Großbritannien und Irland mit 17 b. H., Deutschland mit 12,4 v. H., die Vereinigten Staaten mit 9,5 v. H., Frankreich mit 9,4 v. H. beteiligt. Daß bei Deutschland und anderen Staaten die Einfuhr die Ausfuhr übersteigt, sie also eine scheinbar ungünstige Handelsbilanz haben, erklärt sich vornehmlich daraus, daß sie große Kapitalien in auswärtigen Unternehmungen angelegt haben, deren Zinsen in Form von Waren gezahlt werden. Vor allem trifft dies bei England zu. Für Deutschland berechnet man heute, daß etwa 30 Milliarden Mark in ausländischen Wertpapieren und überseeischen Unternehmungen angelegt sind. Das ist etwa V9 oder 1/l0 des deutschen Nationalvermögens, das auf 300 Milliarden und mehr geschätzt wird. 2) Die Tragfähigkeit der britischen und der deutschen Handelsflotte wurde nach Tonnen (= 1000 kg) folgendermaßen berechnet: Dampfer Segler Zusammen Britisches Reich (1909) . 10 280 000 1287 000 11 567 000 Deutschland (1910) . . . 2 350 000 510000 2 860 000 Es folgen als bedeutendste Handelsflotten die der Vereinigten Staaten, Norwegens und Frankreichs. Deutschlands Anteil an der Welthandelsflotte betrug 1910/11 11 v. H., während er 1894/95 6,5 v. H. und noch 1898/99 7,9 v. H. betrug; der Frankreichs 1910 4,1 v. H., der Norwegens 4,5 v. H., der der Vereinigten Staaten 7,2 v. H., der Englands 47,4 v. H.
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